Neurodegeneration und MCS

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EkelErtl
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Erlaube mir hier noch einen dritten Aufruf zu platzieren, nämlich an diejenigen unter den Mitbetroffenen, die sich im Folgenden selbst wiedererkennen:

Bitte melden!
Wer hat gleichfalls schon im zarten Vorschulalter dreifach seinen eigenen unzerbrechlichen Willen erklärt?

Ich will nicht glauben
Ich will nicht lügen
Ich will verstehen

Diese Deklaration ist unabhängig von Genen, von der Umwelt, von der Begabung, von der Intelligenz oder von was auch immer.
Diese Deklaration ist einzig abhängig vom Willen. Sie ist Ausdruck des Willens selbst.

In späteren Jahren folgten noch weitere Erklärungen meines Willens:
Nach der Diagnose Skoliose: Ich will nicht krumm sein.
Nach der Eigendiagnose Asthma: Ich will weiter den Berg hochrennen.
Nach der Eigendiagnose MCS: Ich will nicht jämmerlich dahinsiechen.
Nach der Eigendiagnose CFS: Ich werde niemals ein E-Bike fahren.

Oder:
Nach dem Lagerfeuer der Nachbarn direkt neben meiner Frischluftansaugung:
Ich dulde niemals wieder das Gift der Nachbarn in meinem Clean Room.


Wenn MCS-Betroffene der MCS-Community suggerieren man könne Außenluft zum Lüften des Clean Rooms verwenden, dann ist dies wohl doch ein Indiz für fortgeschrittene Neurodegeneration.


Nochmals mein bevorzugtes Gedankenexperiment.
Liebe Leute, wie wollt Ihr eine Havarie überleben?
Ein größtes anzunehmendes Feuerereignis (GAF). Es soll ja GAFfer geben, die sich das gerne aus der Nähe anschauen.
Für uns heißt es, rette sich, wer kann.
Sage mal, ich kann.
Mache einfach die Tür zu und stelle meinen Stützventilator der Staub- und Geruchsperre auf „Havarie“.

Mein finales Statement:
Ich will die Havarie / den GAU / das GAF überleben. :cool1:
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EkelErtl
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Einfluss von Feinstaub auf Gehirnleistung

https://www.uni-rostock.de/universitaet ... nleistung/

„… direkten Pfad zum Gehirn. Dieser verläuft vermutlich über den Blutkreislauf beziehungsweise den Geruchsnerv und endet im Gehirn.“


Das passt als Ergänzung zu diesem Beitrag, aber auch als Ergänzung zum Thema Clean Room.
In diesem Forum unter: viewtopic.php?t=5213

Denn im Gegensatz zum allgemeinen Ansatz der MCS-Szene befasst sich „mein“ Clean Room überhaupt nicht mehr mit dem Abhalten interner Belastungen, weil ich dies schlicht voraussetze – die leichteste aller Übungen – fangt einfach damit mal an und räumt endlich Eure Wohnung auf!

„Mein“ Clean Room befasst sich mit dem Abhalten der wesentlich gefährlicheren externen Belastungen.
Neben den Duftstoffen aus dem Wäschetrockner der Nachbarn sind das in allererster Linie die höchstgefährlichen Feinststäube aus den illegalen Verbrennungsanlagen, von den erstens keine einzige die Grenzwerte einhält und zweitens, wenn dem doch so wäre, wir uns trotzdem davor schützen müssten, denn die rein theoretischen Grenzwerte für Kleinfeuerungsanlagen, die niemals gemessen werden, beschränken nicht die Partikelzahl, sondern nur die Partikelmasse. Entfernt man die schweren Partikel, was z.B. sogenannte Abgasreinigungen leicht besorgen können, dann hat man zwar mit Leichtigkeit die Grenzwerte unterschritten, aber an der Anzahl der hochgefährlichen Feinstpartikel hat sich rein gar nichts geändert.
Würde man für Kleinfeuerungsanlagen die VOC-Emissionsgrenzen der TA-Luft vorschreiben, dann müsste die Verbrennung so gut und so gut kontrolliert ablaufen, dass dies auch spürbare Auswirkungen auf die Feinststäube hätte. Davon abgesehen wäre die saubere Verbrennung die zwingende Voraussetzung, um überhaupt Feinststäube filtern zu können.
Diese Lücke in den Gesetzen, die die Kleinfeuerungsanlagen von der TA Luft ausnimmt, führt zu der Absurdität, dass eine der kontinuierlichen Kontrolle unterworfene Großfeuerungsanlage mit mehr als tausendfacher Verbrennungsleistung in der Gesamtsumme weniger Schadstoffe ausstößt als eine einzige Kleinanlage, die von der Messpflicht komplett befreit ist. :erschrocken:
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

https://www.nzz.ch/wissenschaft/feinsta ... ld.1708935

"Kleinkinder und Ungeborene besonders betroffen: Feinstaub in der Atemluft schädigt möglicherweise die Nervenfasern im Gehirn"

Erlaube mir diesen Link zum Thema zu ergänzen.

Liest man die Überschrift des Artikels, dann werden sowohl die Absurdität als auch die Perversität des Umgangs mit empfindlichen Mitmenschen offensichtlich.
Denn:
Kleinkindern und erst recht Ungeborenen wird man wohl nicht unterstellen, dass sie „krank“ seien.

Wie auch immer, folgend die Eltern den Empfehlungen des Artikels, dann werden die Eltern Wege und Aufenthaltsorte wählen, auf die „WIR“ „Kranken“ schon lange ausgewichen sind.
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Siehe obigen Link bzgl. Feinstaub, ebenda:
„... schreibt die WHO, es gebe keinen Schwellenwert, der gesundheitliche Unbedenklichkeit garantieren könne.“

Klare Botschaft der WHO:
Ende der Pseudowissenschaften.
Ende der Grenzwerte.


Somit ergibt sich gerade eine sehr interessante Parallele zu den gesundheitlichen Wirkschwellen der Duftstoffe.

Bei den Duftstoffen waren wir in den 1990er schon mal beim entsprechenden Erkenntnisstand angelangt.
Damals die klare Botschaft der MAK:
Meidet alle Duftstoffe am Arbeitsplatz!
Schwellenwerte für Unbedenklichkeit sind nicht definierbar. :keine:

Liest man die aktuelle MAK (meine Erinnerung bezieht sich auf MAK, Version 2022), dann wird böse um die fast 30 Jahre alte Erkenntnis herum gerudert:
Die Datenlage sei undurchsichtig oder so ähnlich, ja eben, weil beruhend auf undurchsichtiger Pseudowissenschaft.

Wechselt endlich in Euren Empfehlungen von zweifelhaften Grenzwerten zur totalen Vermeidung.

Meine im Beitrag „Clean Room“ beschriebene und von mir auch mittels meiner Staub- und Geruchsperre praktizierte Reduktion der Schadstoffe auf viele Größenordnungen unter allen Grenzwerten und Messschwellen, erscheint aus Sicht der WHO gar nicht übertrieben, ist nicht nur „UNS“ „Kranken“, sondern allen Menschen zu empfehlen.


Am Ende des obigen Links gab es diesen Link vom 21.1.2004 – die Forschung auf diesem Gebiet ist also nicht neu:
https://www.nzz.ch/article9COIN-ld.286997
„Der Riechnerv als Eintrittspforte ins Gehirn“

Neu ist höchstens die Einsicht, dass auch geringste eindringende Mengen an Schadstoffen für das Gehirn schädlich sind, und zwar für J E D E N – ausnahmslos.


Liebe MCS-Gemeinde, was bitte hält uns noch davon ab der Empfehlung der WHO zumindest folgen zu wollen?
Wenigstens wir sollten sie wollen – die Totalvermeidung!
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde- ... 28dee97dfd
Corine Pelluchon – Hoffnung angesichts der Klimakrise?
Sendung vom 3.9. – 26.11.2023 auf 3Sat

Zitat von Corine Pelluchon (aus dem Französischen übersetzt):
„Wir müssen die eigene Verletzlichkeit akzeptieren“

In dem Maße wie die aktuelle (wenn man das so sagen kann, wo sich doch die aktuelle Erkenntnis schon vor 30 Jahren andeutete) Forschung uns unsere eigene Verletzlichkeit vor Augen hält, darf die MCS-Gemeinde endlich aufhören unsere Verletzlichkeit als „krankhafte“ Abweichung zu betrachten.
In der Umkehrung der Denkweise, wo unser Wesen wieder auf die Füße gestellt wird, ist nicht die Empfindlichkeit die nachteilige Abweichung, sondern die Unempfindlichkeit.
Die Abgestumpften, die nur ihr kurzes Dasein fristen, D I E sind die eigentlich „Kranken“ und D I E bekommen (im Falle einer „Fristverlängerung“ allesamt) auch das ganze Programm typischer Zivilisationskrankheiten nachgereicht – alles nur eine Frage der Zeit, wenn D I E die Zeit haben ...

Ähnliches Problem haben wir im Umgang mit der Geo- und Biosphäre.
Die Empfindlichen (Melancholiker), die die Zerstörung nicht mehr ertragen wollen, werden von den farb- und willenlosen Depressiven, die nur um sich selbst kreisen und jammern, in die eigene Schublade pathologisiert.
Nein, tut mir leid, ich bin ein glücklicher und zuversichtlicher Melancholiker und will mit Euch nicht verwechselt werden. Auch will ich mit Euch „rein“ gar nichts zu tun haben!

Wie sagte schon Zarathustra (zitiere frei):
„wo das Gesindel mittrinkt, sind alle Brunnen vergiftet“
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Re: Neurodegeneration und MCS

Beitrag von EkelErtl »

Neues aus der Bettlektüre

Friedrich Nietzsche – Zur Genealogie der Moral – Was bedeuten asketische Ideale – 14 – Anfang / KSA 5, Seite 367:

„Je normaler die Krankhaftigkeit am Menschen ist – und wir können diese Normalität nicht in Abrede stellen –, um so höher sollte man die seltnen Fälle der seelisch-leiblichen Mächtigkeit, die Glücksfälle des Menschen in Ehren halten, um so strenger die Wohlgeratenen vor der schlechtesten Luft, der Kranken-Luft behüten. …“

(Dies also war der Blick eines MCS-Mit-Betroffenen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die Normalität.
Diese Blickweise lässt keinerlei Krankhaftigkeit des Hochempfindlichen erkennen.
Nicht der Hochempfindliche ist gestört bzw. krank, sondern die Normalität ist die Störung bzw. Krankheit.)


In diesem Beitrag zur Neurodegeneration passen sowohl die Diskussion der Krankhaftigkeit des Normalen, die grundverkehrten Denkweisen unseres Zeitalters, die die Prozesse, die uns in den Abgrund zu führen drohen, nicht erkennen können, als auch das Bewusstmachen dieser Prozesse selbst, die lange Zeit nur latent abliefen.

Den primären Prozess möchte ich die „Landnahme“ nennen, die aktuell „biblische“ Ausmaße annimmt und in diesem Jahrhundert an ihre finalen Grenzen stößt.
Den sekundären Prozess möchte ich die „Luftnahme“ nennen.

Obwohl der sekundäre Prozess eine fast gleichlange Geschichte aufweist wie der primäre Prozess, gelangt er erst Mitte des 20. Jahrhunderts (mittels neuzeitlicher Toxikologie und Mikrobiologie) in das allgemeine Bewusstsein und, wie es gemäß des Start-Posts dieses Beitrags scheint, erschreckenderweise, erst im Jahre 2023 ins Bewusstsein der am schwersten davon Betroffenen: Die „Luftnahme“ macht uns krank.
Das ist wohl die größte Ironie des typischen MCS-Betroffenen, dass er die allergrößte Hemmung zu haben scheint die sich allgemein verschärfende „Luftnahme“ zu problematisieren, wo mir dies schon vor 50 Jahren als Grundschüler im „Sachkundeunterricht“ klar gemacht wurde. Seitdem jedenfalls ging ich davon aus, dass dies zur „Allgemeinbildung“ gehöre. Ja, genau, ich möchte hier auf ein Bildungsproblem hinweisen!

Wie auch immer, wie schon ausgeführt, gefühlt 24 h (in meiner nach 32 Jahren leicht verblassenden Erinnerung) nach dem ersten Ereignis, das mich fundamental aus dem Zustand der Normalität gerissen hatte, war es vollkommen klar:
Mein bisheriges Leben endet hier. Es muss sich grundlegend etwas ändern.

Das grundlegendste:
Weg von allen Waschmitteln und Duftstoffen.
Weg von jedem Schimmel.
Weg von jedem Qualm.
Ich brauche irgendeine Form kontrollierter Lüftung mit Filterung.
Ich brauche irgendeine Art Staubsauger, der die Luft nicht wieder in den Raum bläst.
Ich werde wohl nicht in einem Altbau überleben.
Drei Jahre später war dann ganz klar: Einzige Überlebenschance bietet ein Neubau in der Qualität eines Darmstädter Passivhauses.

Dies in einer Zeit, wo ich keinerlei Begriff von MCS hatte. Dies in einer Zeit, wo ich mich noch mit Sekundärerkrankungen, wie Asthma, herumschlagen musste.
Deshalb wiederhole ich meine Kernbotschaft: Wer sich schon irgendwie sicher geworden ist, dass er zur MCS-Gemeinde gehört, der sollte seine gesamte Lebensenergie in das Überleben investieren.

Je früher man in das Wettrennen startet, umso höher sind die Chancen Luft und Lebensenergie zurückzugewinnen. Man muss Luft und Lebensenergie mit gigantischem Aufwand der krankhaften Normalität der „Land- und Luftnahme“ abringen.