Der Clean Room

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EkelErtl
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Wertschätzung der kontrollierten Lüftung

Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, BDH

Wer hätte das gedacht, meine bzw. „UNSERE“ bisherigen Todfeinde schlagen sich auf die Seite der kontrollierten Lüftung. Siehe folgendes Positionspapier des BDH aus dem Jahre 2022:

https://www.bdh-industrie.de/fileadmin/ ... 032022.pdf
„… Die Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann dafür einen entscheidenden Beitrag leisten. Sie ermöglicht Heizenergieeinsparungen (Endenergie) von ca. 25 bis 50 %.“

Kurzerläuterung: 25 % Heizenergieeinsparungen (durchschnittlich) im Bestand und 50 % Heizenergieeinsparungen im gut gedämmten und luftdichten Neubau. D.h. im modernen Neubau könnte die kontrollierte Lüftung bereits die Hälfte des Heizwärmebedarfs regenerativ beitragen, wenn der Neubau überhaupt eine kontrollierte Lüftung hätte. Leider aber haben 2/3 der Neubauten keine kontrollierte Lüftung und entbehren damit vollständig all der hier in diesem Beitrag genannten Vorteile, die ein Neubau haben könnte. Gäbe es nicht das 1/3 der Vernünftigen, müsste man von grenzenloser Dummheit sprechen. Welch ein Trost, die Dummheit beschränkt sich auf 2/3.

Bemerkungen: Man darf den BDH als unverdächtig ansehen und davon ausgehen, dass die genannten Effekte nicht übertrieben dargestellt sind. Geht man über ein Vierteljahrhundert zurück, dann waren nach damaliger Rechenweise die Zahlen noch viel deutlicher. (Frei aus meiner Erinnerung:) Nach damaliger Rechnung gemäß Formeln der Wärmeschutzverordnung lag mein auf Hygiene optimiertes, luftdichtes Haus etwa 50 % und nach meinen eigenen Schätzungen (aufgrund der wirklich kontrollierten Lüftung) etwa 90 % unter den Anforderungen. Ich schätzte also den realen Effekt meiner kontrollierten Lüftung auf etwa 40/50, d.h. 80 %, weshalb mir persönlich die vom BDH genannten 50 % nicht übertrieben vorkommen.

Endlich haben wir eine starke Lobby, die uns dem hygienischen Wohnungsbau näher bringen wird – weil Hygiene wenig zählt, aus Gründen des Klimaschutzes – Scheiß egal.
Eigentlich wollte ich solche Zahlen niemals thematisieren, aber die normal-depressiven Zahlenmenschen können nun mal ausschließlich mittels Zahlen überzeugt werden.

Wie auch immer, das gut gedämmte, luftdichte Haus mit kontrollierter Lüftung ist der erste Grundstein auf dem Weg zum MCS-Haus. ;daumen1:


Obwohl es mir hier um den Clean Room geht, sehe ich den Clean Room erst als vierten Grundstein auf dem Weg zum MCS-Haus.

Die MCS-Wohnung funktioniert nur mit dem zweiten Grundstein, nämlich der bewussten Einrichtung von Ablufträumen am unteren Ende der Lüftungskaskade.

Dieses Jahr besuchte ich einen Mit-Betroffenen, der in einer Wohnung mit kontrollierter Lüftung (und Feinstaubfilterung und Aktivkohle und Full Service der Hausverwaltung und Ansaugung über Dach in einem Gebiet mit Fernwärmeversorgung – besser geht es kaum!) zur Miete wohnt. Die alleine zu Zwecken der Energieeinsparung installierte Lüftung leistet sowieso viel zu wenig Durchspülung der Wohnung. Außer dem kleinen Bad gibt es keinen abgeteilten Raum mit Abluft. Es ist trotz kontrollierter Lüftung praktisch unmöglich die inneren Schadstoffquellen aus der Atemluft zu separieren.

Zudem fehlt der dritte Grundstein, die bewusste Konzentration der Luftströme am oberen Ende der Lüftungskaskade. Ein Clean Room ließe sich gar nicht definieren.


Die Welt ist schon so nahe dran. Es mangelt nicht am Materialeinsatz. Es mangelt am synergetischen Denken.
Wer, wenn nicht „WIR“, gibt den letzten kleinen Anschub zum hygienischen Wohnen für alle.
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Nach dem Durchlesen all meiner bisherigen Antworten scheint mir noch eine Bemerkung zur Schutzkaskade zu fehlen.
(Falls ich es doch schon irgendwo angemerkt haben sollte, dann erklärt sich das Übersehen durch meine heute durch Qualm der Nachbarn ausgelöste Demenz.)
Jedenfalls sind der Qualm der Nachbarn bzw. des ganzen Dorfes, das heute bei fehlendem vertikalem Luftaustausch auf der drückenden Windseite lag, der Anlass.
Mit Schrecken stellte ich heute einen leichten, dafür scharf stechenden Geruch in meinem großen Clean Room fest (der kleine Clean Room ist das sehr gut als Clean Room funktionierende Schlafabteil).
Der Wind drückte durch die Doppelfassade in meinen Clean Room, denn keine Dichtung ist absolut. Hermetisch ist die Zielsetzung, aber niemals Realität.

Und genau deshalb braucht es in der weiter oben genannten

„Schutzkaskade zwischen Innerem und Äußerem“

die, wie folgt, aufgeschlüsselt wurde:
Höchste Schutzstufe im Clean Room.
Mittlere Schutzstufe in der übrigen Wohnung.
Niedrigste Schutzstufe im Übergangsraum (praktisch die „Garderobe“).

noch eine spezielle Eigenschaft, um der Unmöglichkeit des Hermetischen gerecht zu werden:
Es braucht einen geringen Überschuss an Zuluft in der Wohnung, der gewollt durch die unvermeidlichen Undichtigkeiten der inneren Fassade in den Übergangsraum (Doppelfassade, Garderobe oder welche Funktion auch immer) einem möglichen Winddruck entgegen fließt.
D.h. unser vorgelagerter Pufferraum erhält nicht nur Infiltration aus dem Außenraum, sondern auch Infiltration aus der Wohnung. Beide Infiltrationen liefern zusammen den Luftnachschub für die Abluft im Pufferraum (Kleiderschrank, Schuhschrank, Abluftraum usw.).

Damit das funktioniert, muss die Luftdichtungsebene der Wohnung sehr dicht sein und die äußere Fassade „ziemlich“ dicht sein.
In den Genuss dieses Konzepts komme ich leider nicht mehr bzw. nur noch mit sehr viel Aufwand im bestehenden Haus, aber es könnte Standard für jede neu gebaute MCS-Ausbau-taugliche Wohnung werden.


Denjenigen, die einen bauphysikalischen Einwand vorbringen wollen, sei gesagt, dass die gewollten Überströmungen durch die Dichtungen der Türen der Wohnung in die Doppelfassade hinaus niemals zu Tauwasserbildung führen, da die Doppelfassade (Garderobe) stets viel wärmer als der Außenraum ist.
Ich empfehle das Konzept der Außenluft-Überschuss-Lüftung ausschließlich in Verbindung mit einer Doppelfassade!!
Spätestens hier wird klar, dass Gefängnis-Einfachfassade und MCS-Haus nicht zusammengehen.
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Viel gibt es nicht mehr zu sagen, bis die Bauanleitung zum MCS-Haus mit Clean Room fertig ist. :schreib:

Beim letzten Satz der letzten Antwort möchte ich direkt zum großen Finale ausholen und mit dem Vorschlaghammer die Gefängnis-Lochfassade (mit angeklebten Sprungbrettern für depressive Selbstmordkandidaten *)) für immer einreißen.

Die MCS-Ausbau-taugliche Wohnung hat nicht nur keine Fensterlüftung, sie hat überhaupt keine Fenster. :erschrocken:

Das Fenster ist das Bauteil, das mit den meisten Problemen behaftet ist. Für Hochempfindliche sind die beiden Hauptprobleme erstens die Wärmebrücken und zweitens die Undichtigkeiten.
Da helfen auch keine zweifachen, dreifachen oder gar vierfachen Dichtungen, wenn keine einzige davon wirklich dicht ist. Nicht zu vergessen: Die multiplen Anschlussprobleme des Fensterrahmens in die Gefängnis-Lochfassade.

Eine schließbare Öffnung dicht zu bekommen ist bis zum heutigen Tage eine Kunst und zwar eine teure Kunst.
Deshalb beschränkt man schließbare Öffnungen am besten auf Türen. Türen braucht man. Fenster braucht man nicht.
Die dichte Hülle der Wohnung besteht entweder aus einem flächigen, durchweg ungestörten massiven Bauteil oder einer flächigen Glasfassade mit Türen.

Wärmebrücken und Infiltration werden ausgeschlossen, wie in der vorherigen Antwort erklärt.
Die Doppelfassade mit mehrfacher Pufferfunktion wird am Ende kostengünstiger als die Gefängnis-Lochfassade.
Wie schon mehrfach angedeutet, führt die für den Bau einer MCS-Ausbau-taugliche Wohnung nötige Sorgfalt und Neu-Organisation des Wohnungsbaus eher zu Kosteneinsparungen, denn zu Kostensteigerungen.
Siehe auch meine letzte Antwort im Beitrag: viewtopic.php?t=5487&start=10


*: Beispiel für Gefängnis-Lochfassade mit angeklebten Sprungbrettern
http://stiftung-glw.com/.cm4all/iproc.p ... 0%20MB.JPG
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Bild

Man schaue sich unter obigem Link das icon „Correctional“ an.
Das Satteldachhäuschen mit Gefängnis-Ein-Loch-Fassade als Symbol für Gefängnisse.

Besser lässt sich meine Botschaft kaum unterstreichen:
Baut Euer MCS-Haus nicht wie ein Gefängnis!
Befreit Euch von der Normalität der Gefangenen und Sklaven.
Befreit Euch damit zugleich von allen mit MCS korrelierten Symptomen.

Schon wieder Weihnachten. :yeah1:

Feiern wir also die Geburt des großen Motivators und Befreiers, der den „MCS-Kranken“ das Berglaufen beibringen wollte – die schwerste seiner Übungen, denn kaum ein „MCS-Kranker“ wollte sich überzeugen lassen – leichter fiel es ihm Blinde sehend zu machen. :cool1:

Der große Motivator und Befreier konnte keinen „MCS-Kranken“ seinem Himmel auf Erden näher bringen. Dabei ist der Himmel auf Erden so greifbar nahe. Nur eine Sache von Sichtweise, Organisation und Strukturierung. Drei komplett immaterielle Voraussetzungen.

The Sky is a neighborhood – just above the “Satteldachhäuschen”
https://www.youtube.com/watch?v=TRqiFPpw2fY
Foo Fighters - The Sky Is A Neighborhood (Official Music Video)

Viel Spaß mit den Foo Fighters und Frohe Weihnachten 2023
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Geschlossenheit in der Offenheit

Zu meinen letzten beiden Antworten muss ich zum besseren Verständnis meine drittletzte Antwort in Erinnerung rufen, dass wir um die tatsächlich dichten Schutzräume der höchsten und mittleren Schutzstufe beliebig große und beliebig offene Räume der niedrigsten Schutzstufe herum bauen.
Wir bauen das beliebig der Außenluft und der Außenwelt ausgesetzte äußere Gebäude um das hermetische innere Gebäude herum.
Indem wir ganz innen den definitiven Schutz in einer nahezu hermetischen Geschlossenheit bieten, können wir uns außen umso mehr Offenheit erlauben.

Dies erfordert eine völlig neue Denkweise von Wohnen bzw. Leben.
(Dieses Forum nennt sich Leben-mit-MCS, was etwas mehr umfasst als nur Wohnen-mit-MCS.)
Die heute übliche Wohnung ist pseudohermetisch zur Außenwelt. Man kann weder vernünftig mit der Außenwelt in Kontakt treten noch sich vor der Außenwelt sicher schützen. Die heute übliche Wohnung taugt nicht zum Leben, sondern dient ausschließlich der auf das sozialverträgliche Frühableben befristeten Unterbringung.

Wer als Mitbetroffener die Gelegenheit hat entweder neu zu bauen oder eine neue Wohnung zu erwerben, der sollte diese (meist einmalige) Gelegenheit nutzen, um aus der üblichen Unterbringung auszubrechen.
Natürlich ist der Wunsch berechtigt zugleich mit der neuen Wohnung auch einen neuen Zufluchtsort zu finden.
Aber das ist doch genau der Punkt. Taugt der neue Ort zur Zuflucht, dann muss auch die neue Wohnung den neuen Ort würdigen können, muss einerseits den Ort erlebbar machen, muss aber andererseits auch die Rückzugsmöglichkeit bieten.
Das Hermetische betrifft nur die Rückzugsmöglichkeit. :schreib:

Wir haben zwei Bewegungsrichtungen der Freiheit.
Die Freiheit draußen den Zufluchtsort zu erleben.
Die Freiheit drinnen den Rückzugsort aufzusuchen,
um uns jederzeit zu 100 % schützen zu können, was auch immer geschehe, die Havarie / der GAU / das GAF *) oder einfach nur das unvermeidbare Riesenarschloch in der Nachbarschaft bzw. das immer noch zulässige Feuerwerk zum Jahreswechsel **).


*:GAF = größtes anzunehmendes Feuerereignis
**: In einem funktionierenden Clean Room darf man den üblichen Terror zum Jahreswechsel absolut ungestört verschlafen. Man hört nichts und riecht nichts. :laechel:
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Überwindung der Widersprüche


In meiner letzten Antwort wurde der Widerspruch zwischen der hermetischen Geschlossenheit des Clean Room und der gewünschten Offenheit zur Außenwelt aufgelöst.
Gerade in der klaren räumlichen Trennung der Schutzfunktion liegt die Verbesserung des Schutzes einerseits und die Ermöglichung der Öffnung andererseits begründet.
Die Gefängnisse der Normaldepressiven bieten weder Schutz noch Öffnung.


Es bestehen noch viele weitere Widersprüche in den Köpfen der MCS-Betroffenen bzw. beim Umgang mit MCS.


Gehen wir mal hinüber zum medizinischen Bereich. Schau, schon ein von mir künstlich erzeugter Widerspruch.
Der Clean Room ist die von allen ernstzunehmenden Umweltärzten empfohlene allererste Maßnahme.
Der Clean Room hat eine medizinische Indikation.

Man schaue sich allein die in diesem Forum verlinkten Videos an.
Allen voran Dr. Kuklinski im eigenen Unterforum Kuklinski:
viewforum.php?f=229

Schadstofffreiheit ist der allererste aller Behandlungsansätze zur Linderung der Symptome.
Die Schadstofffreiheit steht weder als Widerspruch noch als Alternative zur Behandlung von Mangelzuständen und Defiziten, insbesondere der Defizite der Mitochondrien.

Leider wurde mir selbst erst in jüngster Zeit klar, dass meine inzwischen auf die Spitze getriebene Vermeidung nur eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung ist, um jemals wieder leistungsfähig zu werden.

Der Clean Room ist eine notwendige, aber keine hinreichende (medizinische) Voraussetzung.

Ohne Behandlung der Mitochondriopathie und was laut Dr. Kuklinski noch viel wichtiger ist: ohne eine Berücksichtigung der Mitochondriopathie in der Trainingsmethodik kommt man nicht mehr auf die Beine, macht eventuell alles noch schlimmer, als es schon ist.
Trotzdem bzw. gerade deshalb gibt es auch keinen Widerspruch zwischen MCS-CFS und Leistungssport.
Nur der irre Hochleistungssport ist laut Dr. Kuklinski reiner Selbstmord (das gilt für alle Menschen!).

Wäre ich vor 30 Jahren an Dr. Kuklinski geraten, dann ginge es mir heute bestens. MCS ohne irgendwelche Symptome. Leider geriet ich vor knapp einem Vierteljahrhundert aufgrund der Empfehlung des Toxikologen meines Vertrauens an einen Umweltarzt, der mich mit Homöopathie verarschen wollte.
Das Vertrauen in Umweltärzte war damit für fast zwei Jahrzehnte erschüttert.


Gehen wir mal zu einem der tückischsten Bereiche, der Entgiftung.
Auch die Entgiftung ist keine Alternative zur Schadstofffreiheit. Je nach Entgiftungstyp kann ein Entgiftungsversuch sogar lebensgefährlich werden.
Wozu sich auf so etwas einlassen?
Wozu einen Widerspruch zur Schadstofffreiheit aufbauen?

Ich kenne Mit-Betroffene, die weiterhin ungeschützt verseuchte Außenluft atmen und ein Vermögen für Apherese ausgeben – ein Vermögen, das man als CFS-Betroffener gewöhnlich nicht erwirtschaften kann – falscher Ansatz.

Auch dazu haben ernstzunehmende Umweltärzte eine klare Haltung: Apherese ist sinnlos ohne Schadstofffreiheit. :nein:

Schadstofffreiheit ist die allererste und allerhöchste Maßnahme.
Apherese ist der letzte Strohhalm der inkonsequent Sterbenswilligen.
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Strukturiertes Vorgehen bei MCS-CFS :schreib:

Meine bisherige Schlussaussage in diesem Beitrag
„Schadstofffreiheit ist die allererste und allerhöchste Maßnahme.“
wird quasi von höchster Stelle bestätigt.

Aus den Veröffentlichungen und Vorträgen von Dr. Kuklinski gehen zwei wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit MCS-CFS hervor. Zum einen ergibt sich eine klare Hierarchie der nötigen Maßnahmen und zum anderen braucht es ein strukturiertes Vorgehen in der Therapie der Mitochondriopathie.

Zu Dr. Kuklinski und Mitochondriopathie siehe in diesem Forum unter
viewforum.php?f=229
2. Kuklinski
viewforum.php?f=282
2.3 Mitochondrientherapie

Bei mir selbst dauerte es fast 25 Jahre, bis ich wenigstens ahnte, dass ich eine Mitochondriopathie habe. Dann dauerte es weitere 8 Jahre, bis ich mir die oben verlinkten Beiträge in diesem Forum genauer anschaute.


Zunächst zur Hierarchie der nötigen Maßnahmen:
1. Gifte meiden
2. Flotte, spielerische Bewegung, die nicht verausgabt (an der Grenze zum Zuckerstoffwechsel)
3. Ernährung mit geringem glykämischen Index
4. Strukturierte Therapie der Mitochondriopathie

Um den Punkt 1 geht es hier im Beitrag „Der Clean Room“. Gebetsmühlenartig kann ich nur raten bei der Meidung von Giften schon sehr lange vor dem Auftreten schlimmerer Symptome die allerletzte Konsequenz anzustreben. Der Alltag muss schadstoffarm und der Rückzugsort muss schadstofffrei gestaltet werden.

Ohne gezielte körperliche Belastung kann unsere Organismus sowieso nicht lange existieren. Der Punkt 2 stellt sich aber auch als Voraussetzung für die Funktion und Regeneration der Mitochondrien heraus (siehe Dr. Kuklinski). Meinerseits kann ich nur raten schnellstmöglich von der Couch wegzukommen. Dr. Kuklinski rät zum Radfahren. Ich präzisiere: Full-Carbon-Gravel-Bike für die Ganzkörpererfahrung einschließlich Gehirn.

Zucker ist die Geisel der Menschheit. Man sollte den Zucker endlich als das Erkennen, wozu er etabliert wurde: Treibstoff für kurzlebige Sklaven. Der Punkt 3 sollte sowieso von jedem Menschen befolgt werden, der noch halbwegs bei Verstand ist. Im Falle einer Mitochondriopathie ist eine strikte Diät mit sehr niedrigem glykämischen Index angesagt.


Nun zum Punkt 4, dem strukturierten Vorgehen in der Therapie der Mitochondriopathie.
Punkt 2 ist leichter gesagt als getan. Bei der Therapie der Mitochondriopathie geht es darum die körperliche Aktivität überhaupt wieder zu ermöglichen. Zugleich muss man aber auch herausfinden, wie die individuelle körperliche Aktivität Mitochondrien-schonend zu gestalten ist und welche Ergänzungsmittel begleitend zum Training individuell einzunehmen sind.
Die Sache ist höchstkomplex und höchstindividuell.

Die altbekannte „kurative“ Medizin scheitert zwangsläufig. :daumenr:
Stattdessen braucht es ein strukturiertes, sehr geduldiges, iteratives Herantasten an eine Verbesserung der Stoffwechselfunktionen.
Voraussetzung den Einstieg in die Therapie der Mitochondriopathie zu suchen ist die Annahme eine Mitochondriopathie zu haben. Ich kann jedem, der es bis an diese Stelle in einem Forum zu MCS geschafft hat, nur raten genau das für sich anzunehmen und genau hier anzusetzen.
Weitere Voraussetzung ist die strikte Meidung „kurativ“ (bzw. nach Dr. Kuklinski auch: „evidenzbasiert“) arbeitender Ärzte.
Also auch hier: Meiden, meiden und nochmals meiden. Die Schulmedizin kennt bis heute nur die Behandlung von Symptomen. Wer aus dem Schema herausfällt, wird in die Psychiatrie überwiesen.

Ernstzunehmende Ärzte begegnen dieser höchstkomplexen und höchstindividuellen Sache höchststrukturiert.
Ähm, bin selbst noch auf der Arztsuche. Werde im Laufe des Jahres 2024 hoffentlich über einen Erfolg berichten können.

Das strukturierte Vorgehen beginnt recht trivial und leider endet spätestens da auch schon die Befähigung der meisten selbsternannten Umweltärzte, die es oft nicht einmal schaffen ihren Patienten die Befolgung der obigen Punkte 1-3 dringend anzuraten. Wäre auch geschäftsschädigend, wenn die „Schönheitsklinik“, die Apheresen und sonstigen, teilweise lebensbedrohlichen Entgiftungsscheiß durchführt, ein Leben in Schadstofffreiheit anraten würde …
Also:
• Obige Punkte 1-3 vorausgesetzt!!
• Typische Mängel abstellen, die jeder hat.
• Individuelle Mängel abstellen.
• Individuelle Unverträglichkeiten feststellen und abstellen.
• Typische Basisversorgung der Mitochondrien.
Wer eben noch halbtot auf der Couch lag, wird sich nach wenigen Wochen wundern, was wieder alles geht.

Aber:
Ab hier erst wird es interessant. Ab hier ist nichts mehr trivial.
Ab hier braucht es einen Mitochondrien-Spezialisten vom Kaliber Dr. Kuklinski.
Erst recht muss es strukturiert weitergehen, um in der Komplexität von zigtausenden Stoffwechselvorgängen und tausenden mitwirkenden Genen nicht hilflos unterzugehen.
Man beginnt wieder mit den naheliegendsten Gendefekten und Stoffwechselblockaden, von denen ein großer Teil der Bevölkerung betroffen ist, und tastet sich zum individuellen Problem vor.
Man tastet sich von einem breiten und sehr niedrig dosierten Spektrum an „Hilfsstoffen“ zu den individuellen Dosierungen und Darreichungsformen vor. Immer das komplexe Problem vor Augen und niemals davor kapitulierend.

Ist man an einen echten Mitochondrien-Spezialisten geraten, dann ist der Spezialist jedes Geld wert, dafür bleiben die Kosten für Labor und „Hilfsstoffe“ (so meine Vermutung und Hoffnung) sehr moderat, weil man eben nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.

Ach so, schließlich nur noch die Abzocker meiden, die uns mit völlig blind und absurd niedrig dosierten Präparaten einen dünnen Strohhalm hinhalten, der zwar nichts schaden, dafür sehr teuer werden kann – wo wir mit MCS-CFS eh schon in eine ökonomische Notlage geraten sind.

Schaut selbst bei Dr. Kuklinski! Will nur auf eines vorbereiten. Es können einerseits Dosierungen nötig werden, die mehrere Größenordnungen über den üblichen Empfehlungen liegen, dafür kann es andererseits scharfe Begrenzungen für Dosierungen geben, um keine individuellen Stoffwechselblockaden zu provozieren.
Es ist nicht trivial. Es sind alle Quacksalber zu meiden.
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Die „Entdeckung“ der Isolation

Den Inhalt des Buches "Die Duft-Revolution" von Daniela Arbter-Ottl, welches die-Autorin hier im Forum vorstellt:
viewtopic.php?t=5506
darf ich (ungelesen) zum großen Teil der Entdeckung der Wertschätzung des Clean Room und der sozialen Isolation während der Covid19-Pandemie zuordnen.

Sage mal, willkommen im Club.
Wie anders, als in der sozialer Isolation, kann man derzeit in Deutschland lebend mit MCS überleben?
Die Inklusion Hochempfindlicher ist in Deutschland kein Menschenrecht. Uns bleibt nur die Isolation. Uns hilft nur die Pandemie.
Ganz im Ernst, ich habe zwar schon vor der Pandemie isoliert im Home Office (im großen Clean Room mit Aussicht) gearbeitet, bin aber jetzt erst voll integriert, da es nicht mehr sonderbar auf die anwesenden Teilnehmer wirkt, wenn bei einem Meeting einige Teilnehmer virtuell zugeschaltet sind.
Wir Isolierten sind nun gesellschaftsfähig.

Das ist aber nur ein Teil der Lösung. Es braucht weitere politische Schritte.
Es braucht eine Förderung für Hochempfindliche, um sich ein Erwerbsleben in der Isolation einrichten zu können.
Es braucht eine Initiative für Hochempfindliche, um sukzessive barrierefreie Wege aus dieser Isolation einzurichten. Ich, beispielsweise, kann die meiste Zeit nicht einmal vor die Tür, weil mich dort eine Giftgaswolke erwartet.

Auch hier wird die Pandemie weiterhelfen. Sie schenkte uns Long-Covid.
Die alte Regierung, man erinnere sich: ein Gesundheitsminister der CDU, konnte das Problem aussitzen. Nun, in der Opposition, versteht sich die CDU als Führsprecher der Long-Covid-Betroffenen. Sehr schön, weiter so!
Es nimmt nämlich kein Ende. Millionen Betroffene werden nicht mehr fit. Es scheint keine Heilung zu geben. Es scheint vergleichsweise ausweglos wie bei MCS-CFS.
Das Versagen aller kurativen Versuche wird auch das Verständnis für unser Problem schärfen.
Die Beschäftigung mit der (durch Covid ausgelösten) Mitochondriopathie wird auch das Verständnis für die Mitochondriopathie bei CFS bzw. MCS-CFS schärfen.
Der große Unterschied besteht darin, dass bei unserem Problem die Kausalität schon klargestellt ist: Wir brauchen ein giftfreies Biotop – mehr nicht!
Um mich nicht wiederholen zu müssen, siehe in diesem Forum unter Behandlung/Kuklinski/Mitochondrientherapie: viewtopic.php?p=6764#p6764

Damit die schon lange klargestellte Kausalität bei MCS auch verstanden wird, dürfen wir MCS niemals in die immunogene Schublade stecken. Damit verfestigen wir nur das große Problem der MCS-Betroffenen, die von Allergologen nicht verstanden werden können.
Es bringt uns nicht weiter, wenn wir von Allergien reden. Die mag man auch haben, spielen aber höchstwahrscheinlich keine Rolle für MCS!
Das ist meine Kritik, die ich aus einer kurzen Buchvorstellung des Buches von Daniela Arbter-Ottl ziehe: Es ist keine Hilfe für uns, wenn von Allergien geredet wird. Hätte ich das Thema Allergien nicht vor 32 Jahren hinter mir gelassen, wäre ich wahrscheinlich heute nicht mehr am Leben.

Unser Problem ist neurogen! N E U R O G E N ! Alle mal mitschreiben! :schreib:

Ich habe zwar selbst auch eine lange Leitung, da ich erst vor wenigen Tagen mitbekommen habe, dass es den Nobelpreis für Physiologie und Medizin 2021 für die Entdeckung der TRP gab
(siehe gleichfalls unter Behandlung/Kuklinski/Mitochondrientherapie: viewtopic.php?p=6764#p6764),
also der TRP genau der Rezeptoren, die erklären, warum wir nach und nach auf geringste Spuren reagieren, aber es ist nie zu spät seinen Geist zu öffnen.

Spätestens mit dem Erkenntnisstand zu TRP des Jahres 2023 ist klargestellt, warum es den von mir in diesem Beitrag beschriebenen Clean Room braucht. Unsere Empfindlichkeit kann so weit getrieben werden, dass es keinerlei Wirkschwelle mehr gibt.
Bei mir, beispielsweise, reichen wenige Duftstoffmoleküle aus dem Wäschetrockner der Nachbarn, um Panik auszulösen.
Wenige Moleküle und der ganze Körper ist in Aufruhr.
Wenige Moleküle und es droht das große Kotzen.
Wenige Moleküle und der Verstand ist ausgeschaltet.
Wenige Moleküle und man ist kein Mensch mehr.
Wenige Moleküle und man ist für eine Woche lahmgelegt.

Es wirken einzelne Moleküle!
Es geht um Chemo-Sensorik! Alle mal mitschreiben! :schreib:

Wer das nicht kennt, hat nicht „richtig“ MCS.
Wer das nicht versteht, darf bei MCS nicht mitreden und schadet nur unserer Sache!
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

Warnung an alle „echten“ MCS-Betroffenen

Obwohl ich nun schon seit 11 Monaten in diesem Forum stöbere, stoße ich immer wieder auf noch nicht zur Kenntnis genommene Beiträge.
Was mir gerade eben beim Thema „Arbeitsplatz“ auffiel, war die Thematisierung von Schadstoffmessungen.
Wer sich hierauf einlässt, der hat schon verloren.

Unser Problem liegt nicht nur unterhalb von definierbaren Wirkschwellen, unser Problem liegt auch unterhalb der Messbarkeit. Das empfindlichste Messinstrument für unser Problem sind wir selbst in Verbindung mit den vor gut 500 Millionen Jahren im Tierreich entwickelten Rezeptoren, die seitdem beste Dienste leisteten, um Tieren den Weg aus ungünstigen Umweltbedingen zu weisen.

Entweder man nimmt uns ernst oder eben nicht. Das sind die einzigen gegebenen Optionen hinsichtlich der Außenwelt.
Entweder wir nehmen unser Problem ernst oder eben nicht. Das sind die einzigen gegebenen Optionen hinsichtlich unserer eigenen Verantwortung. Wer im persönlichen Einflussbereich keinen Clean Room schafft, der kann erst recht kein adäquates Verständnis von MCS beim Arbeitgeber erwarten.
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Re: Der Clean Room

Beitrag von EkelErtl »

fragmented pollen grains


Etwas kleinlaut muss ich zugeben, dass ich mit dem Thema Pollen bislang etwas nachlässig umgegangen bin, weil mich Pollen wenig belasten und ich in meinem Clean Room sowieso vor Partikeln aller Größen geschützt bin.

Falls ich in meinen bisherigen Antworten suggeriert haben sollte, dass ein Feinstaubfilter der Klasse F7 vor Pollen schützt, so möchte ich vorsorglich auf den von mir (willkürlich) gesetzten Mindeststandard F9 verweisen, der deutlich besser filtert. Jedoch bin ich mir inzwischen unsicher, ob ein Feinstaubfilter der Klasse F9 absoluten Schutz vor Pollenallergenen bieten kann.

Denn die allergene Wirkung eines Pollen geht nicht vom intakten Pollen aus. Intakte Pollen bleiben wahrscheinlich schon größtenteils in einem Feinstaubfilter der Klasse F7 hängen.
Intakte Pollen sind weder das Problem noch können sie eine Feinstaubfilterung der Klasse F9 passieren.

Die allergene Wirkung kann ein Pollen erst entfalten, wenn er aufbricht. Nun gilt es abzuschätzen, mit welcher Filterklasse die Fragmente zurückgehalten werden können.
Zumindest wird von der Lungengängigkeit der Fragmente ausgegangen.
Will man sich ein Bild vom angesprochenen Problem machen, dann braucht man nur meine Überschrift als Suchbefehl in die Suchmaschine eingeben.

Es ist müßig zu spekulieren, welche Filterklasse nun absoluten Schutz vor Pollenallergenen bieten kann, E10 oder gar E11, wählt man die von mir empfohlene Schwebstofffilterung H14, so hat man als Allergiker vollkommen ausgesorgt.

Hat man jedoch „echt“ MCS und hat man dazu noch solche Nachbarn wie ich, dann sollte man unbedingt eine Aktivkohlefilterung mit Verweildauer über 1 Sekunde und eine Partikel-Endfilterstufe der Klasse U16 ergänzen.
Davon abgesehen kommt jeder von selbst zu dieser Empfehlung, wenn er sich ernsthaft dem Gedankenexperiment stellt, wie er ein GAF, ein größtes anzunehmendes Feuerereignis in seinem Umfeld überleben möchte.