Hilfe! Was passiert mit mir?

Wie gehe ich damit um, dass jetzt alles anders ist?
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Isidora Paddepüh
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Hilfe! Was passiert mit mir?

Beitrag von Isidora Paddepüh »

Es geht vielen so, dass sie zunächst nur einige wenige Dinge nicht vertragen.

Und dann wird es auf einmal, ganz plötzlich, von Tag zu Tag schlimmer. Wöchentlich bemerkt man eine rapide Verschlechterung und verträgt kaum noch Dinge, mit denen man sein ganzes Leben zu tun hatte, zB das jahrelang genutzte Waschmittel oder die eigene Wohnung.

Schließlich wird einem bewusst, dass man sein Leben so nicht weiterführen kann, wie man es bisher gelebt hat. Man wird die Arbeit aufgeben müssen. Viele Freunde, Bekannte, Familienmitglieder sind nicht mehr verträglich. In der Wohnung muss sich einiges ändern, vielleicht kann man auch nicht mehr im gewohnten Umfeld bleiben.

Du verlierst den Boden unter den Füßen, weil du nicht mehr leben kannst wie bisher, und du weißt noch nicht, wie dein neues Leben aussehen soll ohne all die Dinge, die dir vertraut sind und mit denen du bisher immer umgehen konntest. Ein riesiger Berg türmt sich vor dir auf. Wovon sollst du leben, wie kannst du die nötigen Behördengänge (Arbeitsamt, Krankenkasse, Ärzte) in deinem Zustand schaffen?

Dazu kommt, dass man dich in deinem Umfeld nicht versteht. dich für einen Hypochonder hält oder dir auch direkt sagt, dass du dich "ganz schön anstellst"... "mit ein paar Pillen und vielleicht noch etwas Urlaub wirst du schon wieder gesund". Die einen schreiben dich gleich ab, andere versuchen es noch eine Weile mit dir, indem sie Verständnis zeigen und vielleicht sogar auf dich Rücksicht nehmen, was Waschmittel, Parfum und andere Dinge betrifft, die du nicht verträgst.

Nur schafft es kaum jemand, wirklich duftfrei und für dich verträglich zu sein. Und du kannst vieles nicht mehr tun, was ihr früher gemeinsam gemacht habt: Restaurant, Kino, Veranstaltungen besuchen... geht nicht mehr. Urlaub? Wo denn? Überall sind Raumdüfte und andere Menschen, die rauchen oder duften.

Wahrscheinlich kann dein bisheriger Arzt mit MCS nichts anfangen und erklärt dir, dass du ein psychisches Problem hast, weil er körperlich nichts findet. Auf dem Arbeitsamt oder Sozialamt hat man auch kein Verständnis für deine Probleme. Die Krankenkasse hat keine Lust zu zahlen und schickt dich von Arzt zu Arzt.

Anfangs gerätst du in eine Abwärtsspirale, denn es geht deinem Körper schlecht und das bewirkt, dass es dir auch seelisch schlecht geht. Weil es dir seelisch schlecht geht, geht es dir dann körperlich noch ein bisschen schlechter.

Ich denke, der erste Schritt zur Besserung ist, wenn du dir bewusst machst, dass du nicht psychosomatisch, sondern somatopsychisch krank bist. Du bist nicht krank, weil du ein psychisches Problem hast, sondern du bist durch deine körperliche Situation in einen seelischen Ausnahmezustand geraten. Und es würde auch 95% aller Menschen ganz genau so gehen wie dir, wenn sie in diese Situation kämen.
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EkelErtl
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Re: Hilfe! Was passiert mit mir?

Beitrag von EkelErtl »

Die bittere Wahrheit, wer weder mit berstendem Selbstbewusstsein noch mit unbedingtem Rückhalt von wenigsten 1 oder 2 Mitmenschen in das Abenteuer MCS startet, wird wohl zu den Verlierern gehören, die nicht mehr aus den Tiefen von MCS-CFS heraus kommen.

Diejenigen jedoch, die sowohl den eigenen Handlungsbedarf erkennen und durch Eigentum handlungsfähig sind als auch den Rückhalt in einem engsten Freundes- und Familienkreis haben, sollten keinen Augenblick zögern so ziemlich das gesamte drohende Übel abzuwenden.
100 % Vermeidung = 0 % Krankheit.

Als träfe es einen nicht schlimm genug, muss man anfangs einige Demütigungen über sich ergehen lassen, wenn man nämlich an ahnungslose Ärzte gerät, die es heute scheinbar immer noch gibt.
Ich wurde vor über 30 Jahren als Simulant hingestellt. Das ist aber gar nichts zu dem direkt auf diese Beleidigung folgenden Erlebnis: Der „Provokationstest“, bei dem ich dachte, ich müsste ersticken und auf der Stelle sterben. Vielen Dank, Ihr Ars…!
Vielen Dank, denn sofort war klar, dass mir die Ärzte bei meinem Problem (das mir zu diesem Zeitpunkt absolut schleierhaft war) keine Hilfe sein würden.

Liebe frisch Mit-Betroffene, spart Euch die Beleidigungen und Demütigungen. Geht gleich zu den richtigen Ärzten!
Ähm, wenn Ihr in dieses Forum geraten seid, dann wisst Ihr doch, worum es geht. Der Schleier ist längst gelüftet. Geht das Problem an!
Und versteht folgende diametral gegensätzlichen Vorgehensweisen bei MCS, die beide keine Anerkennung bringen:
• Wer sich durch totale Vermeidung hilft, hat keine Symptome und dem wird sowieso nicht geglaubt.
• Wer sich weiter der bisherigen Exposition aussetzt, wird dermaßen verblöden und körperlich einbrechen, dass man ihn als hoffnungslosen Fall möglichst schnell weiter schieben wird.

Das Dilemma der weniger Selbstbewussten mit weniger Rückhalt ist der Zwang krank sein zu müssen, um geglaubt zu bekommen.

Liebe Leute, es geht nicht darum geglaubt zu bekommen. Es geht einzig und alleine darum, dass Euer Zustand nicht zu einer bösen chronischen Erkrankung führt, die fast schlimmer ist als tot zu sein (die in anderen Beiträgen genannte erhöhte Selbstmordrate bestätigt dies – für einige war es schlimmer als tot zu sein).
Meine Alpträume nach einer Überdosis Duftstoffe wünsche ich keinem. Spart Euch das! Ich jedenfalls spare mir die Wiederholung dieser Erfahrung.

Wozu total irre werden, wenn man total gesund sein könnte?

Entscheide sich, wer sich entscheiden kann.

Es mag zynisch klingen, aber es wäre schon viel erreicht, wenn wenigsten diejenigen sich entschieden, wo Intellekt und Umstände dafür ausreichten.
Mit jeder persönlichen Entscheidung entstehen persönliche Lösungen, die anderen ein Vorbild geben könnten.

Meine persönliche Lösung ist das totale Aussperren der negativen Einflüsse von draußen.

Wer hier im Forum davon redet, die Luft wäre draußen besser als drinnen, der hat noch nicht ernsthaft an einer Vermeidungsstrategie gearbeitet.
Bei mir ist die Luft draußen niemals besser als in meinem Clean Room, wiederhole: n i e m a l s ! :bgrins: :bgrins:
Wer hier im Forum von Fensterlüftung redet, verharmlost das Problem da draußen.