Hallo die Community,
folgt man dem Link vom 23.4.2025 in diesem Forum zum letzten Meeting zu MCS im Mai 2025 in Kanada
viewtopic.php?t=5527
und von dort weiter zu den Unterlagen zum vorletzten Meeting im Mai 2019
https://aseq-ehaq.ca/en/resources/video ... y-12-2019/
so trifft man gleich ganz oben, direkt nach dem geschätzten Experten in Sachen MCS, John Molot*), auf das folgende Zitat:
„David Fancy, Ph.D
Electrical Hypersensitivity and the Social Model of Disability
The most common way of thinking about EHS is that it is a medical disability. Understanding EHS in these terms means understanding the specific physiological pathways that cause what is generally understood to be a ‘pathological’ condition. Although this kind of understanding is necessary and useful, there are other important ways of conceiving of EHS. What if we were to flip the script? What if we understood the disability to be the result of the inaccessibility of the spaces that EHS people find themselves in, instead of a limitation or sickness of the EHS person? Drawing from insights from the ‘social model of disability’ this presentation identifies how the current cultural moment presents systematic barriers, negative attitudes and ongoing electromagnetic wounding that puts the responsibility on society for being the main contributing factor in disabling EHS persons.“
Beim Thema EHS geht es mir ähnlich wie der Normalbevölkerung, kann es nicht erklären, muss aber die Hochempfindlichkeit der anderen akzeptieren, einfach nur akzeptieren.
Nicht lange über deren „Krankheit“ nachdenken, sondern sofort Rücksicht nehmen.
Man könnte das obige Zitat wörtlich auch für „uns“ MCS-Betroffene übernehmen.
Wir haben (zumindest in Deutschland) das falsche gesellschaftliche Denkmodell.
Lets flip the script, sagt David Fancy.

Einfach die alltägliche Erlebenswelt wieder lebenswert und zugänglich machen. Genau das meint auch mein Arbeitsbegriff „Sanatorium“, eine für Hochempfindliche zugängliche Welt.
Um mehr geht es nicht!
In Kanada ist man dabei, das „script“ zu ändern von „medical disability“ hinüber zu einem Wesenszustand des Hochempfindlichen.
Durch Rücksichtnahme (was wirklich kaum etwas kostet, jedenfalls weniger als die im Endstadium MCS anfallenden gesellschaftlichen Kosten für die nötige Endverwahrung in der Klapsmühle) wird die Hochempfindliche einfach so akzeptiert, wie sie ist.
Niemand redet der Hochempfindlichen eine psychische Störung ein.
Niemand versucht die Hochempfindliche zu therapieren.

Wie inzwischen in diesem Beitrag über die letzten 2 Jahre herausgearbeitet, ist die Basis für das MCS-Haus sowieso das seit über 30 Jahre allgemein bekannte billige Sparhaus mit Lüftung anstatt Heizung.
Wie weiter herauszuarbeiten ist, erzeugt das Sanatorium gleichfalls keine Kosten, denn wir tun einfach nur das, was sowieso längst überfällig ist.
Das Sanatorium sorgt für Artenvielfalt, schützt unseren Wasserhaushalt (samt Hochwasserschutz), schützt vor Überhitzung, macht lokale Daseinsvorsorge, hilft der generationenübergreifenden Kooperation, dient dem Stromnetz, macht „wehrtüchtig“, schafft kurze Wege für Familien mit Kindern, erhält Kinder gesund, hilft Demenz zu bremsen, hilft Stress zu vermeiden und noch vieles mehr.
Eine Liste ohne Ende mit Dingen, die eigentlich jeder (der bei Sinnen ist) möchte, die kaum etwas kosten, zumindest mehr Nutzen als Kosten provozieren und in naher Zukunft sowieso politisch gefördert werden.
Der von Kanada ausgehende Impuls kann unmöglich an der Welt vorbei gehen.
Time has come
Siehe: https://www.songtexte.com/songtext/midn ... 73203.html
Textauszug Midnight Oil, Beds are burning:
„The time has come
A fact's a fact
It belongs to them
Let's give it back“
Der Text galt den Aborigines. Gleichfalls dürfen wir Hochempfindlichen unsere Daseinsberechtigung zurückfordern!
Weiterer Textauszug:
„How can we dance
When our earth is turning?
How do we sleep
While our beds are burning?“
Wie können wir (selbst) noch schlafen, ohne vom Sanatorium zu träumen?
Wie können wir morgens aufstehen, ohne uns an die synergetischen Lösungen aller Probleme heranzumachen?

*: Beispielhaft eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2023 von John Molot und anderen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37172924/
„Multiple chemical sensitivity: It's time to catch up to the science“
Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2021 hatte ich in diesem Forum auf der ersten Seite zum Thema Mitochondrientherapie besprochen und dabei einige Kernaussagen zusammengefasst:
viewtopic.php?p=6763#p6763
„Neurological susceptibility to environmental exposures: pathophysiological mechanisms in neurodegeneration and multiple chemical sensitivity“